Beteiligte Mitarbeiter | Kern, Horst Schumann, Michael |
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Institutioneller Anbindung | Universität Göttingen, Soziologisches Seminar |
Gefördert durch | Vom Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW) e.V. organisierte und vom Wirtschaftsministerium finanzierte Erhebung über »Die sozialen Auswirkungen des technischen Fortschritts« |
Studienlaufzeit | Das Projekt wurde 1963/64 begonnen und 1968 abgeschlossen. |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | Beschreibung und Analyse typischer Erscheinungsformen industrieller Arbeit, deren Veränderungen unter dem Einfluss des technischen Wandels, Auswirkung auf das Arbeiterselbstverständnis. |
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Ziel | Ist die Annahme einer tendenziellen Überwindung der kapitalistischen Klassengesellschaft tragfähig bzw. welche Bestimmungsmomente der Widerspruchsstruktur von Kapital und Arbeit haben Bestand? Ist die kapitalistische Rationalisierung in der Phase forcierter Technisierung und Automatisierung von neuen Widersprüchlichkeiten begleitet, die für den gesellschaftlichen Wandel und das Arbeiterverhalten relevant sind/sein könnten. |
Theoriebezug | Allgemeiner Theoriebezug ist die Marxsche Gesellschaftstheorie, d.h. die Entwicklung von Technik und industrielle Arbeit unter der Prämisse von Kapitalverwertung. Konkrete Fragestellungen: Wie gültig ist die »Verbürgerlichungsthese« als Ausdruck der Überwindung der Klassen und genereller gesellschaftlicher Integrations- und Individualisierungstendenzen als gleichsam naturwüchsige Begleiterscheinungen von Mechanisierungs- und Automatisierungsprozessen. |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | April 1965 bis September 1967 |
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Informationen zur Datenerhebung | Das Gesamtmaterial, das im Rahmen dieser Studie zusammengetragen wurde, umfasst 122 qualitative Arbeitsplatzbeschreibungen an Hand eines Kategorienschemas, 80 kurze Funktionsbeschreibungen (marginale Arbeitsplätze oder Arbeitsplatzrekonstruktionen); 32 Organisations- und Anlagebeschreibungen; 981 halbstandardisierte Arbeiterinterviews. Die Leitfäden sind in der Publikation dokumentiert. |
Fallzahlen | 20 Intensivfallstudien in neun Betrieben in acht Branchen |
Falldarstellung | Falldarstellungen der untersuchten technischen Neuerungen/Arbeitsformen nach stofflich-arbeitsprozeßlichen Merkmalen und Umstellungsfällen. |
Selbstdefinition | »Intensivfallstudien« von technischen Neuerungen in Industriezweigen, die durch besonders starke technische Veränderungen gekennzeichnet sind in Branchen, die das relevante Gesamtspektrum der deutschen Industrie abdecken. |
Auswahl | Insgesamt wurden 18 Betriebe untersucht und 40 Neuerungen. Die Betriebe stammen aus der Automobilindustrie, Chemischen Industrie, Eisenschaffenden Industrie, Glasindustrie, Holzverarbeitende Industrie, Nahrungs- und Genußmittelindustrie, Papierindustrie, Textilindustrie. |
Überblick Methoden | Die Auswahl der Fälle technischer Neuerungen soll die wichtigsten Grundtypen industrieller Produktionsprozesse und die diese charakterisierenden Veränderungen und die dabei involvierten Belegschaftsteile erfassen. Entsprechend (begrenzt) repräsentativ sind die Befragungsergebnisse. |
Auswertung | Sowohl qualitative wie quantitative Auswertungen der Arbeitsplatzbeschreibungen wie der Arbeiterinterviews. |
Ergebnisse | Als Kritik an der Integrationsthese: Keine Gleichläufigkeit zwischen dem Niveau der Produktionstechnik und der Qualität der Arbeitsbedingungen. Entwicklung von Kapitalverwertung, Technik und industrieller Arbeit ist durch Ungleichzeitigkeiten und Widersprüche gekennzeichnet. Typisch sind vielmehr Polarisierungstendenzen. Es ist ein Zurückdrängen des Kollektivbewusstseins der Arbeiter festzustellen, doch bleiben Elemente eines besonderen, freilich auch in sich widersprüchlichen Arbeiterbewusstsein konstitutiv. |