Projektleitung | Kotthoff, Hermann |
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Beteiligte Mitarbeiter | Kocker, Theresia Neumann, Peter Kluge, Michael Kneer, Ursula Friese, Gerd Hanser, Peter Seward, Larry Haag, Waltraud |
Institutioneller Anbindung | Institut für Soziologie, Universität Freiburg |
Gefördert durch | DFG-Projekt; erster Teil des Forschungsprojekts ist gleichzeitig die Dissertation Kotthoffs |
Studienlaufzeit | 1974-1978 |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | 'Das Hauptthema der Untersuchung sind die Partizipationsaktivitäten, -ereignisse und -abläufe in einer Vielzahl von betrieblichen Entscheidungs- und Anordnungsbereichen. Unser Interesse war, für einen noch erinnerbaren Zeitraum von ca. 3 Jahren im Konfliktfeld zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat möglichst viele Ereignisse, ihren Problemhintergrund, Ablauf und Ergebnis zu dokumentieren' (S. 35). |
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Ziel | Partzipationsmuster in Betrieben beschreiben um Defizite zu eruieren und Veränderungen zu ermöglichen. Ziel: Partizipation ausweiten. |
Theoriebezug | Kurze theoretische Einbindung im Einleitungskapitel, Schwerpunkt liegt auf Empirie. Aufarbeitung der 'soziologischen Diskussion zur Mitbestimmung' (ab S. 14). Bezug v.a. auf drei Theorieansätze: Konflikttheorie (Dahrendorf) (S. 16); Betriebsrats-Rollen (S. 18) (Fürstenberg); Nutzbarmachung des BetrVG (in diesem Zuge die Betriebsräte) als Strategie des Klassenkampfes (Mückenberger) (S. 20). Darstellung der empirischen Untersuchungen zu Betriebsräten (S. 23ff.). Eigene Überlegungen zu 'Logik' der Partizipation (S. 28ff.). |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | Befragungen Sommer 1974 bis Sommer 1975 |
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Informationen zur Datenerhebung | Leitfadengestützte Experteninterviews mit Betriebsräten und Werksleitung (Dauer zwischen 2-3 Stunden); Insgesamt ca.180 Interviews; jeweils 2-3 Betriebsräte pro Werk; befragt wurde immer der Betriebsratsvorsitzende (realisiert werden konnten 63 von 64 Betrieben); bei der Geschäftsleitung wurde pro Betrieb nur ein Vertreter befragt; nur 55 von 64 Betrieben erklärten sich bereit. |
Fallzahlen | 63 Betriebe = 63 Fälle (S. 43); Bis auf 8 Fälle fließen alle Betriebe in eine "Typologie von Partizipationsmustern" mit 6 Typen ein. |
Falldarstellung | Die Falldarstellung orientiert sich an den erarbeiteten Typen. Jeder Typ wird anhand eines betrieblichen Beispiels (eines Falles) konstruiert. Insgesamt werden so 6 Fälle mit je eigenem Kapitel dargestellt. Dabei wird inhaltlich jeweils die Partizipation einem Betrieb als Fallbericht vorgestellt. Der Fallbericht ist "(...) eine starke Verdichtung und Strukturierung der Antworten aus 3-4 Interviews, d.h. eine Rekonstruktion des Materials eines Betriebes entsprechend den Kriterien und Zielen unsere Konzeption" (S.44). |
Selbstdefinition | Der Verfasser bezeichnet seine Herangehensweise als "Fallstudie" (S. 43). |
Auswahl | Statistische gewichtete Zufallsauswahl von 63 Betrieben aus dem Raum Südbaden (S. 38f.). Infos über Größe und Lage der Betriebe in zwei Schaubildern S. 38 & S. 39. Branchen: Metall, Chemie, Textil, Holz, Druck, Nahrung. |
Überblick Methoden | Es gibt ein Methodenkapitel (Kap. B. Untersuchungsziel und -methode) in welchem indirekt begründet wird, warum mit qualitativen Interviews gearbeitet wurde (Ziel war Erhebung von Selbst- und Fremddefinitionen, d.h. Meinungen und Einstellungen zu erfassen; Partizipation ist ein kommunikativer Prozess und kann auf diese Art auch am besten erhoben werden, etc., S. 35f.). Die Fragetechnik wird skizziert (Fakten und Beurteilungsfragen). Insbesondere auf das Sampling wird eingegangen. Im Zuge der Auswertung Reflexion über Typologien (S. 43ff.). |
Auswertung | Zunächst wurde das Material statistisch ausgewertet (S. 41), danach sollten Kategorien für Fragestellungen herausgelesen werden; die wichtigsten Fragekomplexe sind auf S. 42 abgedruckt. Es folgt die Typisierung anhand dieser Fragkomplexe und einigen erarbeiteten Elementen (S. 44). |
Ergebnisse | Es entsteht eine "Typologie der Partizipationsmuster" mit 6 Typen, die jeweils anhand eines Falles (eines Betriebes) konstruiert werden. Die Typen werden in einzelnen Kapiteln dargestellt, sie enden jeweils mit einer Zusammenfassung und Interpretation. Typ 1: Der ignorierte Betriebsrat (5 Betriebe); Typ 2: Der isolierte Betriebsrat (14 Betriebe); Typ 3: Der Betriebsrat als Organ der Geschäftsleitung (17 Betriebe); Typ 4: Der respektierte zwiespältige Betriebsrat als Ordnungsfaktor (11 Betriebe); Typ 5: Der respektierte standfeste Betriebsrat (7 Betriebe); Typ 6: Der Betriebsrat als kooperative Gegenmacht (1 Betrieb). (Nicht typologisiert: 8 Betriebe). |