Studienbestand: 
Datenbank AIS Fallstudien
StudyID: 
s0193
Letze Aktualisierung der Studie: 
Fr, 2015-10-23

Im Schatten des Fordismus. Industrielle Beziehungen in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe Deutschlands und Frankreichs

Beteiligte Mitarbeiter
Voswinkel, Stephan
Lücking, Stefan
Bode, Ingo
Institutioneller Anbindung
Universität Duisburg, Fachbereich Soziologie
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Studienlaufzeit
1993-1995
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

3 Forschungsziele: 1.) Bestimmung der spezifischen Art und Weise, in der Arbeitsbeziehungen in 'atypischen' Branchen reguliert werden, die von der klassischen fordistischen 'Branchenlogik' abweichen; 2.) Analyse zweier atypischer Branchen, die sich auch untereinander unterscheiden; 3.) Internationaler Vergleich mit dem Zweck Branchenspezifika und Regulierungsmuster einerseits und die 'Ausstrahlungskraft globaler, sprich nationaler, an das fordistische Leitmuster gebundener Regulierungsformen' komparativ gegenüberzustellen (S. 20).

Ziel

Durch eine länderbezogene Gesamtschau der Arbeitsbeziehungen soll die Divergenz (oder auch Konvergenz) verschiedener nationaler Systeme analytisch beleuchtet werden (S.43).

Theoriebezug
Theoriebezug in Kapitel B: Transformation von Arbeitskraft in Arbeitsleistung (Seltz/Hildebrandt 1985); Sozialintegration (Lockwood 1971); fordistische und metierorientierte Regulierungsmuster (Piore/Sabel 1985), Regulationstheorie (Aglietta 1979); Krise des Fordismus (z.B. Kern/Schumann 1984, Altmann et al. 1986, Hinrichs 1989) und neue Regulierungsmuster; Pluralität nationaler Systeme industrieller Beziehungen (z.B. Müller-Jentsch 1988, Poole 1986).
Geografischer Bezug
Deutschland
Frankreich
Informationen zur Datenerhebung
1.) Ca. 45 leitfadengestützte Interviews mit Experten in Frankreich und Deutschland (ungefähr ausgezählt von mir, J.P.). Dauer i.d.R. 2-3 Stunden; 2.) Dokumentenanalyse
Fallzahlen
4 Untersuchungskomplexe (Bau- und Gastgewerbe in Deutschland und Frankreich)
Falldarstellung
Die Fälle werden in Kapitel D gesondert vorgestellt, d.h. Differenzierung der beiden Branchen und deren tarifliche Verhandlungssysteme nach den beiden Ländern, und anschließend verglichen (S. 54-120). Im Anhang (S. 320-332) wird die "Atypik der Bauwirtschaft und des Gastgewerbes" skizziert, d.h. die zwischenbetriebliche Struktur, die Betriebsgrößenstruktur, die Saisonalität und Arbeitszeitflexibilität und die Qualifikationsstruktur.
Selbstdefinition
qualitative "multiple case study" (S. 47)
Auswahl
Bauwirtschaft, Hotel- und Gaststättengewerbe
Überblick Methoden
Es gibt ein Methodenkapitel (S. 47-53): Ziel der Fallstudien waren Offenheit und Ganzheitlichkeit nach Flick 1995 und Yin 1984), erreicht werden sollte dies durch die Befragung unterschiedlicher Akteure und anschließendes 'crosschecking' ihrer Informationen (S. 47). Auswahl der Experten wird dargestellt und begründet (S. 48f.), die Dokumentenanalyse erläutert.
Auswertung
Keine systematischen Angaben
Ergebnisse
Die Befunde werden in Kapitel E aufbereitet (nach den 4 Fällen) und in Kapitel F auf den Stand der Forschung und die Theorie rückgekoppelt. Ein zusammenfassendes Kapitel gibt es nicht. Überraschendes Ergebnis: Branchenbedingte Eigenheiten schlagen jeweils stärker durch als die länderspezifischen Differenzen. Dabei unterscheiden sich die beiden Branchen jedoch wiederum - Beziehungen im Baugewerbe tragen "korporatistische" Züge, im Gastgewerbe lassen sie sich "mehr oder weniger auf eine symbolische Essenz reduzieren" (S. 309). Innerhalb der nationalen Systeme finden sich sehr unterschiedliche Formen industrieller Beziehungen (S. 315). Fazit: Differenzen finden sich nicht nur zwischen nationalen Systemen, sondern auch zwischen "Kernbranchen" und "atypischen Branchen" (S. 315)

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Voswinkel, Stephan (1996): Im Schatten des Fordismus. Industrielle Beziehungen in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe Deutschlands und Frankreichs.
    München, Mering: Hampp