Beteiligte Mitarbeiter | Ortmann, Günter Windeler, Arnold Becker, Albrecht Schulz, Hans-Joachim |
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Institutioneller Anbindung | Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) |
Gefördert durch | Forschungsprojekt über die "Auswirkungen der Informatisierung auf die Machtstrukturen im Betrieb" im Programm "Mensch und Technik - Sozialverträgliche Technikgestaltung" des Landes NRW; finanziert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | Zentrale Fragestellung: '1. Mit welchen mikropolitischen Mitteln wurde auf die Informatisierung, auf die Entscheidungs- und Einführungsprozesse für neue EDV-Systeme Einfluss genommen, und mit welchem Ergebnis? 2. Welche Auswirkungen hat die Informatisierung auf die Macht und Herrschaft im Betrieb?' (S. 77, vgl. S. 7) |
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Ziel | 'Mikropolitische Analyse': Autoren suchen nach eigenen Angaben den Schlüssel für das Verständnis offener Fragen in Macht und Mikropolitik, das ist der 'analytische Fokus' (S. 5). |
Theoriebezug | Ausführliches Theoriekapitel (Kap. II), welches nicht nur eine genaue Abhandlung der zur Grunde gelegten Theorie bietet, sondern auch für die Studie wichtige Grundbegriffe der Reihe nach erläutert; Machtdefinitionen nach Crozier/Friedberg (1979); Dualität von Struktur (Macht & Herrschaft) Giddens (1988); Konflikt- und Konsenstheorien (Honneth 1985, nach Habermas Theorie des Kommunikativen Handelns (1986)); mikropolitische Ansätze der Organisationsanalyse (Burns 1961). |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | Keine genaue Angabe; zweite Erhebungsphase dauerte 27 Monate (S. 598); erste bleibt ungenannt |
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Informationen zur Datenerhebung | Zwei Erhebungsphasen: 1.) Entscheidungen und Auseinandersetzungen um die Einführung von PPS-Systemen; 2.) Wirkungen und Nutzung von PPS-Systemen (S. 598); "Es wurden insgesamt etwas über 130 offene, thematisch strukturierte Interviews mit beteiligten Akteuren und mit anderen Experten durchgeführt. Interviewt wurden 6 bis 9 Akteure in den kleineren, zwischen 12 und 20 Akteure in den größeren Fallstudien, in der Zweiterhebung noch einmal 2 bis 3 Akteure in den kleineren und 6 bis 8 in den größeren Studien." (S. 598); Interviewpartner aus "Hierarchieebenen vom Topmanagement über das mittlere Management aus EDV- und Fachabteilungen bis zur Sachbearbeiterebene, Betriebsräte, Unternehmensberater und Vertreter der Software-Häuser." (S. 598) |
Fallzahlen | 7 Fälle = 7 Betriebe |
Falldarstellung | Die sieben Fälle werden in eigenen Unterkapiteln ausführlichst dargestellt (Kap. III.1 bis III.7, S. 76 bis 372 (!)); beschrieben werden Ausgangssituation, Planungsbemühungen und Durchsetzungsschwierigkeiten und Verfahren von PPS-Systemen, unterlegt mit Interviewmaterial und Grafiken der Strukturen und Strukturänderungen |
Selbstdefinition | Die Autoren bezeichnen ihre Studie als Fallstudie (S. 7) |
Auswahl | 1.) Metallindustrieunternehmen; 2.) Versicherung; 3.) Bank; 4.) Chemieunternehmen; 5.) Nahrungsmittelindustrie; 6.) Werft; 7.) Nahrungsmittelindustrie |
Überblick Methoden | Methodenkapitel ist vorhanden (Kap. VIII, S. 593ff.); darin wird auf einer Metaebene die Methodenwahl vor allem in Bezug auf die Theorie begründet (S. 593); der eigene Ansatz der mikropolitischen Analyse wird kritisch hinterfragt, aber verteidigt und weiter geschärft; allgemeinste Vorstellung der Interviews (S. 598). Methodisch Anlehnung an Crozier/Friedberg (siehe Seite 596). |
Ergebnisse | Darstellung von Ergebnissen in drei Kapiteln (Kap. IV - VI, S. 372-587) mit immensem Umfang; eher Schärfung der eigenen Theorie, als empirische Ergebnisproduktion; Zusammenfassende Kapitel fehlen; Ergebnisse drehen sich um Informatisierung, Reorganisation, Mirkopolitik und deren Kontingenz (IV), es geht um Machtveränderungen und die Dialektik systemischer Kontrolle (V) und um Managementstrategien und betriebliche Interessenvertretung (VI). |