Projektleitung | Bahnmüller, Reinhard |
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Institutioneller Anbindung | Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. (FATK), Tübingen |
Gefördert durch | Hans-Böckler-Stiftung |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Entgeltsysteme und deren Entwicklung in den neunziger Jahren. Ziele: 1.) Faktische Bedeutung der Flächentarifverträge als Regulationsgrundlage über betrieblichen Entgeltgestaltung klären; 2.) Ausmaß der realisierten und geplanten Veränderungen der betrieblichen Entgeltsysteme erfassen und die Richtung des Wandels beschreiben; 3.) Faktoren, die den Wandel begünstigen oder behindern, dingfest machen (S. 24). |
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Ziel | Studie soll Beitrag leisten '(...) die Unsicherheit über die faktischen Entwicklungen auf dem Feld der Entgelt- und Leistungsregulierung zu verringern' (S. 24). |
Theoriebezug | Entgeltssysteme als bisher vernachlässigtes Forschungsdesiderat. Dies gilt insbesondere, weil gängige Entgeltsysteme unter Druck geraten. Gründe: Erosion des tayloristisch-fordistischen Paradigmas, Internationalisierung von Produktion und Märkten und Krise des Systems der Flächentarifverträge (Ausführung unter Rückgriff auf einschlägige Literatur S. 12-23). |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | Schriftliche Befragung im Herbst 1998 |
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Informationen zur Datenerhebung | Darstellung S. 28ff. 1.) Wichtigste empirische Basis: schriftliche, postalische Erhebung von Managern und Betriebs-/Personalräten (in 5000 Unternehmen, Rücklauf ca. 10%); Beschreibung des Fragebogen auf S. 28 (30-seitig, mit mehr als 300 Variablen, Bearbeitungszeit zwischen 1 und 2 Stunden); 2.) Zusätzlich "qualitatives Standbein" (S. 28) in Form von betrieblichen Fallstudien und Expertengesprächen. Diese 6 Betriebsfallstudien dienen jedoch hauptsächlich als "Hintergrundmaterial". 3.) Ein Duzend Expertengespräche mit Vertretern der Tarifparteien, Teilnahme an Tarifkommissionen und anderen gewerkschaftlichen Beratungsgremien. |
Fallzahlen | 5000 Fragebögen an Unternehmen, zusätzlich 6 Betriebsfallstudien in 3 Branchen |
Falldarstellung | Keine Falldarstellung, die Betriebsstudien verschwinden im Text. |
Selbstdefinition | Haupterhebung ist stand. Befragung; zusätzlich "betriebliche Fallstudien" als "qualitatives Standbein" (S. 28) |
Auswahl | 3 Branchen: Metall- und Elektroindustrie, Textil- und Bekleidungsindustrie, Bankgewerbe im gesamten Bundesgebiet. 5000 Unternehmen. |
Überblick Methoden | Darstellung der Operationalisierung der Thesen (S. 24-27). Beschreibung des Fragebogens und Rücklaufs, Reflexion über die 'weitgehende' Repräsentativität (S. 29). Begründung warum die 3 Branchen gewählt wurden (möglichst breiter Überblick wurde angestrebt) und Vorstellung der einzelnen Branchen, inklusive der üblichen Entgelt- und Tarifsysteme (S. 30-46). Auf Seite 28 wird geschrieben, dass 6 betriebliche Fallstudien (neben der stand. Befragung) gemacht wurden. Auf diese wird jedoch nicht näher eingegangen (keine Vorstellung der Betriebe, etc.). Sie tauchen im Text nicht mehr auf, da sie 'primär als Hintergrundmaterial' fungieren (S. 28). Im Anhang finden sich Daten über die Verteilung der Stichprobe (Unternehmensgröße, Branchenverteilung, Belegschaftsstruktur, Tarifbindung, u.a.). |
Auswertung | Keine explizite Darstellung der Auswertung, jedoch viele Schaubilder, Tabellen und Prozentsätze, die das Antwortverhalten zeigen. |
Ergebnisse | Deskription der Lohn- und Gehaltsfindung in den verschiedenen Branchen (Kap. 3), Bewertung und Zufriedenheit der Befragten mit derzeitigem Lohn- und Gehaltssystem (Kap. 4), Darstellung des Wandels in der Arbeitsbewertung (Kap. 5), und ausführlicher Überblick zur Leistungsentlohnung (Kap. 6). Fazit (S. 180): Leistungsentlohnung ist weit weniger verbreitet, als amtliche Statistik nahe legt. Veränderungen in der Lohn-Leistungs-Relation erkennbar (Leistungskompromisse werden aufgekündigt, Leistungsanforderungen erhöht). Überzeugung wächst, dass Leistung über Lohnanreiz stärker gefördert werden muss. Verschiebung der Instrumente der Leistungsbewertung: Persönliche Leistungsbeurteilung nimmt zu, ebenso Zielvereinbarungen. Die Gewichtsverschiebung von Lohnformen und Methoden der Leistungsbewertung verändern letztlich die Leistungsindikatoren und den Leistungsbegriff. |