Studienbestand: 
Datenbank AIS Fallstudien
StudyID: 
s0058
Letze Aktualisierung der Studie: 
Mo, 2015-10-26
Ablageort: 
Datenproduzent
Zugangsinformationen: 

Kein Zugang am DSZ-BO

Rationalisierung, Technisierung und Kontrolle des Arbeitsprozesses

Beteiligte Mitarbeiter
Bergmann, Joachim
Hirsch-Kreinsen, Hartmut
Springer, Roland
Wolf, Harald
Institutioneller Anbindung
TH Darmstadt
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

Mit CNC-Technologie erweitern sich die Optionen hinsichtlich der Gestaltung der Arbeitsorganisation in Betrieben. Computertechnologie ermöglicht Chancen zu 'flexibler Automatisierung' (S. 25). Ziel ist '(...) die Bestimmungsgründe der verschiedenen Einsatzformen der CNC-Technologie mit abweichenden arbeitsorganisatorischen Mustern zu identifizieren' (S. 7).

Ziel

Es wurde versucht '(...) die Bestimmungsgründe der verschiedenen Einsatzformen der CNC-Technologie mit abweichenden arbeitsorganisatorischen Mustern zu identifizieren. Sie sind, so unsere Annahme, weniger in technischen Bedingungen und wirtschaftlichen Erfordernissen zu suchen, als in den betrieblichen Herrschaftsverhältnissen, im Statusgefüge und in der Verteilung von Kontrollmacht' (S. 7).

Theoriebezug
Der theoretische Bezug wird 'zwischen reeller Subsumption und neuen Produktionskonzepten' fixiert. Abgrenzung vom Subsumptionstheorem: die Rationalisierung technisierter Arbeitsprozesse folgt einer anderen Logik als die Rationalisierung der Arbeitsorganisation (S. 7). Dabei Bezug auf neuere einschlägige Untersuchungen (Benz-Overhage u.a. 1982, Kern/Schumann 1984, Sorge 1982). Automationsarbeit wird als 'Entkoppelung von Produktions- und Arbeitsprozeß' interpretiert (S. 42ff.)
Geografischer Bezug
Deutschland
Informationen zur Datenerhebung
Die Erhebung wird im Anhang dargestellt: 1. "Intensivinterviews mit betrieblichen Experten auf allen hierarchischen Ebenen sowie mit Vertretern des Betriebsrats"; 2. "Gruppendiskussionen mir Arbeitern an CNC-Maschinen und mit Programmierern"; 3. "Analyse betrieblicher Dokumente" (S. 183). Insgesamt wurden 62 Experteninterviews durchgeführt (genaue Aufschlüsselung ebd.) und 9 Gruppendiskussionen mit insgesamt 51 Arbeitnehmern. Neben den Betriebsfallstudien wurden ergänzende Erhebungen durchgeführt, zur Exploration des Untersuchungsfeldes und technisch-organisatorischer Entwicklungstendenzen im Maschinenbau: 17 Informationsbesuche mit zumeist mehrstündigen Gesprächen, 4 ergänzende Expertengespräche mit Gewerkschaftsvertretern, 10 Expertengespräche in Werkzeugmaschinenbetrieben, bzw. bei Steuerungsherstellern sowie in ingenieurwissenschaftlichen Forschungsinstituten (S. 184).
Fallzahlen
7 Betriebe = 7 Fälle
Falldarstellung
Die 7 Fälle (Betriebe A-G) werden im Anhang auf jeweils einer halben Seite vorgestellt. Zu Beginn des Ergebniskapitels werden kurz die Gründe für die Auswahl der Betriebe, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten vorgestellt (S. 56f.).
Selbstdefinition
"Betriebsfallstudien" (Anhang)
Auswahl
7 Betriebe im Maschinenbau, ergänzt um 17 weitere Betriebe; Kriterium für die Auswahl war die Einführung einer größeren Zahl von CNC- Maschinen (S. 56).
Überblick Methoden
Im Anhang finden sich Informationen zu den erhobenen Betrieben (z.B. Belegschaftsstruktur), aber auch zur Ausgangssituation und den Planungskonzepten, zur Nutzung der CNC-Maschinen und den arbeitsorganisatorischen Mustern in den CNC-Bereichen. Auch auf die Erhebung wird eingegangen (S. 183f.), begründet warum mit Fallstudien gearbeitet wurde, wird aber nicht.
Ergebnisse
Bezogen auf die Arbeitsorganisation an CN- und CNC-Maschinen lässt sich empirisch kein einheitliches Muster erkennen (S. 27). Zunächst wird die Einführung der Technologie in den verschiedenen Betrieben skizziert (Kap. III), um im Anschluss daran "betriebliche Interessenvertretung und Personalpolitik" darzustellen (Kap. IV), "Optionen und Interessen" (Kap. V), "Bedingungen und Perspektiven" (Kap. VI). Fazit: "Die dominante Entwicklungslinie im Maschinenbau deutet auf fortschreitende Technisierung: sie spart nicht nur Arbeitskräfte ein, sondern verringert tendenziell auch die Dispositions- und Kontrollchancen in der Fertigung zugunsten der Ingenieure und Techniker in den vorgelagerten Abteilungen und übergeordneten Positionen. (...) Der Kontrolleffekt, der hierarchisierten Aufgabenverteilung per se innewohnt, wird gesteigert, wenn die Ausführenden ihre Tätigkeiten nur noch partiell verstehen und nachvollziehen können" (S. 164).

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Bergmann, Joachim (1986): Rationalisierung, Technisierung und Kontrolle des Arbeitsprozesses.
    Frankfurt: Campus