Weibliche Angestellte im Zentrum betrieblicher Innovation

Beteiligte Mitarbeiter
Gottschall, Karin
Jacobsen, Heike
Schütte, Ilse
Institutioneller Anbindung
Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
Gefördert durch
Vom Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit (BMJFFG) in Auftrag gegeben und zum größten Teil finanziert.
Studienlaufzeit
1986-1988
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

'In diesem Forschungsbericht wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung dem Einsatz neuer Bürotechnologien für Beschäftigungssituation und Berufsperspektiven von weiblichen Angestellten in Klein- und Mittelbetrieben zukommt. Damit stand ein bestimmter Ausschnitt von Frauenerwerbsarbeit im Mittelpunkt unserer Untersuchung' (S. 9). Dabei wurde eine 'doppelte Perspektive' verfolgt: 'Es ist nicht nur zu fragen, welche Veränderungsprozesse in den Klein- und Mittelbetrieben mit dem Einsatz neuer Bürotechnologien stattfinden, sondern es müssen zugleich immer auch mögliche Besonderheiten diese Betriebstypus' im Sinne spezifischer Handlungsbedingungen der Betriebe und der Angestellten - im Vergleich zu den besser bekannten großbetrieblichen Verhältnissen - berücksichtigt werden' (S. 12).

Ziel

Autoren konstatieren eine 'Notwendigkeit aktiver Maßnahmen zur praktischen Verwirklichung von Chancengleichheit insbesondere in der Erwerbsarbeit' (S. 9). Technikeinsatz erscheint als 'Kristallationspunkt neuer Risiken und Chancen für Frauen' (S. 9) und soll deshalb untersucht werden.

Theoriebezug
Nach einer kurzen Skizze in die Entwicklung von Frauenerwerbsarbeit, insbesondere in Zusammenhang mit technischer Rationalisierung, beschreibt Kapitel 3 - in Abgrenzung zu Großbetrieben - die typischen Merkmale klein- und mittelbetrieblicher Organisations- und Arbeitsstrukturen, der Personalpolitik und der bisherigen Interessen am Einsatz weiblicher Angestellter.
Geografischer Bezug
Deutschland
Erhebungszeitraum
Voruntersuchung im Frühjahr/Sommer 1986; Hauptuntersuchung im Frühjahr/Sommer 1987.
Informationen zur Datenerhebung
Voruntersuchung (Kurzrecherchen von 1-3 Experteninterviews in 25 Betrieben) mit dem Ziel "einen breiten Überblick über das Untersuchungsfeld zu gewinnen, um die Hypothesen zu spezifizieren und eine begründete Betriebsauswahl für die Hauptuntersuchung treffen zu können" (S. 15). Hauptuntersuchung: Betriebsfallstudien "nahmen jeweils zwei bis fünf Tage in Anspruch" (S. 15), sie umfassten 38 Experteninterviews (Geschäftsführung, etc., Dauer 1,5 - 3 Stunden, Durchführung zu zweit), 10 mit Betriebsräten, 20 Arbeitsplatzbeobachtungen (Dauer i.d.R. ein Arbeitstag) in ausgewählten kaufmännischen Abteilungen und dort 22 Beschäftigteninterviews (1 - 1,5 Stunden), in insgesamt 11 Betrieben. Zusätzlich Betriebsbegehungen (von jeweils mindestens 2 Stunden) und Dokumentenanalyse.
Fallzahlen
11 Betriebe
Falldarstellung
Alle Betriebe werden im Anhang in Charakteristiken vorgestellt. Dort finden sich ebenfalls die Leitfäden für die verschiedenen Interviewtypen. Ansonsten tauchen die Fälle nicht mehr gesondert im Fließtext auf. Vereinzelte Zitate.
Selbstdefinition
"Qualitative Querschnittserhebung" (S. 15), "Betriebsfallstudie" (S. 15)
Auswahl
Klein- und Mittelbetriebe in der Konsum- und Investitionsgüterindustrie (z.B. Textil-, Lederwaren- und Bekleidungsindustrie), mit 100-600 Beschäftigten.
Überblick Methoden
Im Methodenkapitel (S. 15ff.) werden das Vorgehen bei der Erhebung, die Auswahl der Betriebe (theoriegeleitet und stark gekoppelt auf die Ergebnisse der Voruntersuchung), das Untersuchungsfeld innerhalb der Betriebe, sowie die zentralen Instrumente (Interviews, Beobachtung) ausführlich und transparent dargestellt. Im weiteren werden 'Möglichkeiten für qualitative Forschungsverfahren in Klein- und Mittelbetrieben' reflektiert. Für die Autoren scheint insbesondere eine 'mehrstufige Vorgehensweise' (S. 20) sinnvoll.
Ergebnisse
In Kapitel 4 werden durch Rationalisierung erkennbaren Veränderungsprozesse beschrieben (bei der Einführung neuer Bürotechnologien, sowie bei organisatorischen und personellen Maßnahmen). Kapitel 5 schildert die Auswirkungen auf die Arbeitssituation und die Beschäftigungsperspektiven der Angestellten. Die betriebliche Perspektive auf die Beschäftigung von Frauen wird in Kapitel 6 aufgezeigt. Im siebten Kapitel werden Einstellungen und Ansprüche der interviewten Frauen beschrieben. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Kapitel zusammengeführt und Schlussfolgerungen gezogen: "Neue Chancen und Risiken für die Berufsperspektiven von weiblichen Angestellten in Klein- und Mittelbetrieben" (Kap. 8).

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Gottschall, Karin; Jacobsen, Heike; Schütte, Ilse (1989): Weibliche Angestellte im Zentrum betrieblicher Innovation.
    Stuttgart: Kohlhammer