Studienbestand: 
Datenbank AIS Fallstudien
StudyID: 
s0152
Letze Aktualisierung der Studie: 
Do, 2015-10-22

Innovationsprozesse in Klein- und Mittelbetrieben

Projektleitung
Manz, Thomas
Beteiligte Mitarbeiter
Stiegler, Barbara
Eller, Elke
Hochgürtel, Gerhard
Schlag, Adalbert
Dr. Fricke, Werner
Institutioneller Anbindung
Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung
Gefördert durch
Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein- Westfalen im Rahmen des Programms "Mensch & Technik - sozialverträgliche Technikgestaltung"
Studienlaufzeit
Oktober 1985 - Oktober 1988
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

Welches sind die Bedingungen und Möglichkeiten einer sozialverträglichen Gestaltung von Arbeit und Technik bei der Einführung von Computersystemen in kleinen und mittleren Industriebetrieben? Die Planungs-, Entscheidungs- und Einführungsprozesse im Verlauf der betrieblichen Innovationen werden in den Mittelpunkt der Analyse gerückt (S. 36).

Ziel

'Ziel der Untersuchung war es, in Abweichung von der lange Zeit in der industriesoziologischen Forschung dominierenden Thematisierung 'Sozialer Folgen' technischer Veränderungsprozesse statt dessen die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Verläufe betrieblicher Innovationen zu analysieren' (S. 5). Bedingungen und Möglichkeiten einer sozialverträglichen Gestaltung von Arbeit und Technik sollen aufgewiesen werden (S. 45).

Theoriebezug
Im Kapitel A1 wird das Forschungsthema theoretisch fundiert. Bezug dabei u.a. auf Piore/Sabel (1985), Sorge (1987), Seltz/Hildebrandt 1986), Kotthoff (1988), Benz-Overhage (1982), Jürgens (1983, 1987), Crozier/Friedberg (1979). Eigene Überlegungen zum Untersuchungsansatz 'Innovation als sozialer Prozeß' (S. 36ff.).
Geografischer Bezug
Deutschland
Informationen zur Datenerhebung
Die Erhebungsmethode wird kurz in methodischen Kapitel angerissen: "Im Verlauf der Fallstudien sind mit möglichst allen betrieblichen Akteuren - von den initiierenden über die betreibenden und behindernden bis hin zu den duldenden - z.T. mehrmals intensive Gespräche geführt worden. Als methodisches Kerninstrument wandten wir dabei eine Interviewtechnik an, die versucht, erzähltechnische Elemente mit reflexiven Elementen der Befragung zu verbinden" (S. 44). In Anlehnung an Manz/Stiegler (1988). Die Interviews gliederten sich in zwei Phasen: die erste Phase v.a. als Erzählphase mit gezielten Zwischenfragen, die zweite Phase als verstärkte Reflexion des Innovationsprozesses. Dies sollte der "Möglichkeitsanalyse" (Fricke 1985) dienen (S. 44).
Fallzahlen
4 Intensivfallstudien (pro Betrieb mehrere Innovationsprozesse) und 5 Kurzrecherchen
Falldarstellung
Die einzelnen Untersuchungsbetriebe der Intensivfallstudien werden alle detailliert vorgestellt (S. 50-62). Im gesamten Kapitel B wird auf diese rückgegriffen und die einzelnen Fälle exemplarisch aufgezeigt.
Selbstdefinition
"Intensivfallstudien" und "Kurzrecherchen" (S. 6); Fallstudien als "rekonstruktierende Prozeßanalyse" (S. 42)
Auswahl
Kleine und mittlere Betriebe des nordrhein-westfälischen Maschinenbaus. Zusätzliches Kriterium war die Einführung eines Computersystems zur Prozeßinnovation. In zwei Schaubildern werden die Daten der Auswahlbetriebe dargestellt (S. 50ff).
Überblick Methoden
Die Begründung der Methodenwahl wird im Methodenkapitel dargestellt: Ziel war es, sowohl eine Akteursperspektive einzunehmen, als auch 'Aufdeckungspolitik' (Seltz 1988) zu betreiben. Dieses tiefe Eindringen in die Untersuchungssphäre kann nur über 'intensive Fallanalysen' geschehen, die als 'explorative Fallstudien' anzulegen sind (S. 41ff). Reflexion über Generalisierbarkeit der Ergebnisse, dabei Verweis auf Lutz (1987) - Analyse des Einzelfalls 'muss die exemplarische Bedeutung des am Einzelfall erkannten für eine über den Einzelfall hinausgehende Situation deutlich machen' (S.42). Dazu gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: erstens, die Fallstudienergebnisse im Kontext anderer Untersuchungsergebnisse auf Plausibilität prüfen, oder, zweitens, durch 'dichte Beschreibung' (Geertz 1987) (S. 42). 'Um die aufgeworfenen Fragen hinreichend beantworten zu können, schien es uns notwendig, in den betrieblichen Fallstudien eine möglichst hohe 'Beschreibungsdichte' anzustreben. Wir haben die Fallstudien deshalb als intensive teils rekonstruierende, teils begleitende 'Prozeßanalysen' angelegt' (S. 6). Um die Auseinandersetzungen und Aushandlungen zwischen den verschiedenen Akteuren im Verlauf zu erfassen wurde ein 'Mehrperspektivenansatz' verfolgt (S. 43).
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Untersuchung werden im zweiten Teil des Buches verarbeitet, dabei bezieht sich der Autor immer wieder auf die Betriebe A, B, C, D der Intensivfallstudien. Ein zusammenfassendes Kapitel gibt es nicht. Im dritten Teil des Buches werden anschließend "Perspektiven für eine aktive Gestaltungspolitik der betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretung erörtert", sowie "Möglichkeiten zur Diskussion gestellt, wie auf dem Wege einer regionalen Infrastrukturpolitik die Innovationsressourcen gerader kleiner und mittlerer Betriebe gezielt erweitert werden können" (S. 191).

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Manz, Thomas (1990): Innovationsprozesse in Klein- und Mittelbetrieben.
    Opladen: Westdeutscher Verlag