Studienbestand: 
Datenbank AIS Fallstudien
StudyID: 
s0180
Letze Aktualisierung der Studie: 
Fr, 2015-10-23

Rationalisierung, Krise, Arbeiter

Projektleitung
Schumann, Michael
Beteiligte Mitarbeiter
Einemann, Edgar
Siebel-Rebell, Christa
Wittemann, Klaus Peter
Osterland, Martin
Hörmann, Günter
Institutioneller Anbindung
Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI); ZWE »Arbeit und Betrieb« der Universität Bremen (Kooperationsbereich)
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Studienlaufzeit
Projektantrag 1975, Projektstart 12/1975 bis Anfang 1981
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

Ursprünglich: wie reagieren Arbeiter auf die Taylorisierung der Arbeit? Dann: Wie funktioniert und wirkt Rationalisierung? Wie reagieren Arbeiter auf die (Branchen-)Krise?

Ziel

Objektive und subjektive Ansätze für Arbeitsgestaltung. Hintergrund: HdA-Debatte.

Theoriebezug
Fortentwicklung des Ansatzes von Kern/Schumann I unter stärkerer Betonung der gesellschaftlichen Bedingungen von Rationalisierung«, unterschiedliche Lesarten Marxscher Theorie; aktuelle Ansätze zum Arbeiterbewußtsein.
Geografischer Bezug
Deutschland
Erhebungszeitraum
Herbst 1976 und Herbst 1977 für Werft A, Winter 1977/78 für Werft B.
Informationen zur Datenerhebung
12 Bereichsbeobachtungen und 30 Arbeitsplatzbeobachtungen, dazu Erhebungen zur Branche, zu den Betrieben und zum Gesamtablauf Schiffbau. 80 Expertengespräche. 134 nicht-standardisierte Arbeiterinterviews (Leitfaden in der Publikation dokumentiert).
Fallzahlen
2 Betriebe mit jeweils 6 Bereichsbeobachtungen (was ist der Fall?), 4 Kurzrecherchen (die dem Hinfinden ins Feld dienten und nicht ausgewertet wurden)
Falldarstellung
Die 2 mal 6 Bereiche (mit ihren Arbeitsplatztypen) sind für den »objektiven« Teil darstellungsstrukturierend, dazu vor der Klammer Befunde zu Branche und Betrieb. Im Arbeitsbewußtseinsteil sind die Fälle in zweiter Instanz darstellungsleitend.
Selbstdefinition
Fall sollte Arbeitssituation und Arbeitsbewußtsein verklammern. Zur Erklärung der Arbeitssituation wurde der Zugriff auf die Branche und den Betrieb (und seine Weltmarkteinbindung) erweitert. Erklärungsziel blieb aber Arbeit, nicht der Betrieb.
Auswahl
Werften
Überblick Methoden
Begründung im Text (S. 39ff.) Fallzugriff a la Kern/Schumann I galt als erfolgreich, zumal durch das engere Untersuchungsfeld das Flächendeckungsproblem geringer war.
Auswertung
Arbeitsplatzbeobachtungen lagen schriftlich für die Endauswertung vor, dazu Material (Expertengespräche mit Akteuren auf Betriebs- und Branchenebene, Unterlagen) nach den 3 übergeordneten Leitfäden. In der Auswertung entwickelten sich Kapital- und Arbeiterperspektive als zwei Zugriffe, die dann die Erstellung des Berichts-Urtextes leiteten. Die Arbeiterinterviews wurden vom Band abgeschrieben und vom Team vercodet. Die Entwicklung des Auswertungskonzeptes/Kategorien der Vercodung dauerte über ein Jahr im Wechsel von Konzept und Probeauswertung. Da sich das Material nicht den Theorien fügen wollte, entwickelte sich der »doppelte Bezug auf Arbeit« (Arbeitskraft- und Subjektperspektive S. 292ff.).
Ergebnisse
(S. 546ff.). Detaillierte Befunde zu Rationalisierung, Arbeit und Arbeitsbewußtsein im Schiffbau. Vergl. auch die Reinterpretation bei Kern/Schumann II. Ergebnisse eher theoretisch-forschungskonzeptioneller Art: Doppelter Bezug auf Arbeit; arbeitspolitischer Konservativismus; veränderter Zugriff auf Rationalisierung (Kapital- und Arbeiterperspektive).

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Schumann, M.; Wittemann, K. P. (1982): Beherrschung des Arbeitsprozesses als Interessenkonflikt zwischen Betrieb und Arbeitern. Am Beispiel der Industrialisierung im Schiffbau..
    Materialien zur Industriesoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialsoziologie Sonderheft 24.
  • Schumann, Michael (1982): Rationalisierung, Krise, Arbeiter.
    Frankfurt: EVA