Projektleitung | Teschner, Manfred |
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Institutioneller Anbindung | IfS Frankfurt |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | Forschung knüpft an frühere Betriebsklimastudien des IFS an. Da diese eher subjektiv orientiert waren, folgt nun eine Studie zu den objektiven Gegebenheiten (z.B. Lohnsystem, Produktionsprozess, hierarchische Struktur, Arbeitsorganisation) und deren Einfluss auf das Betriebsklima. |
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Ziel | Fortführung der Forschung zum Betriebsklima, empirisch orientiert. Genaue Deskription, letztlich mit Ziel einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Konkrete Analyse einzelner Bereiche, die dann wiederum auf gesamtgesellschaftliche Tendenzen verweisen können (S.8). |
Theoriebezug | Kein Theoriebezug der Studie, nur der Verweis auf die früheren Betriebsklimastudien. |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | November 1956 - März 1957 |
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Informationen zur Datenerhebung | Methodenmix (S.8f.): 1.) "gelenkte qualitative Interviews" mit männlichen Arbeitern, mit einem Interview-Leitfaden. Offene Fragen "unter vier Augen", an einem neutralen Ort im Werk, nicht am Arbeitsplatz. Durchschnittliche Dauer: eine Stunde. Die Befragten wurden per Zufallsstichprobe ausgewählt: Aus der Arbeiter-Belegschaftskartei des Werkes wurden 80 Namen gezogen, Frauen und Lehrlinge aussortiert. Die Zahl der so ermittelten Interviewpartner betrug 63, alle Befragten stimmten einem Interview zu. 2.) Neben den Arbeiterinterviews wurden Interviews mit Vorgesetzten und mit Betriebsräten geführt und diese protokolliert. Außerdem fand mit dem Gesamtbetriebsrat eine Gruppendiskussion statt. Hinzu kamen direkte Beobachtungen des technischen Produktionsprozesses und Betriebsbesichtigungen. Weiterhin wurden in Zusammenarbeit mit Betriebsingenieuren an technischen Skizzen organisatorische und produkttechnische Probleme erörtert. 3.) Ergänzt wurden die Ermittlungen durch die Analyse der vorhandenen statistischen Daten und der schriftlichen Organisationsunterlagen. 4.) Vor Beginn der Untersuchung wurde eine kurze Voruntersuchung durchgeführt. Die Erfahrungen dieser beeinflussten die Fragestellung und die Beobachtungskategorien. |
Fallzahlen | 1 Fallstudie = 1 Werk |
Falldarstellung | Charakterisierung des Werkes (Kap. II), sehr viele Zitate im Fließtext, selten quantitative Auszählungen der Fragebogenantworten. Interviewleitfaden im Anhang. |
Selbstdefinition | Teschner nennt seine Empirie "Einzelfallstudie" (S.5) |
Auswahl | Montanindustrie; in mittelgroßem Werk der eisenverarbeitenden Industrie. Betrieb im nördlichen Teil von Westfalen, gegründet 1916. Belegschaft von circa 1200, aber expandierend. |
Überblick Methoden | Teschner geht es nicht um repräsentative oder exakte Ergebnisse, sondern darum 'Zusammenhänge aufzuspüren und Fragestellungen zu formulieren, die dem Betriebspraktiker wie der betriebssoziologischen Forschung als Anregung und Hinweis dienen sollen. Dabei geht es gerade oft um solche Probleme, die sich der quantitativen Zerlegung zunächst entziehen, aber zum Verständnis der ermittelten Einstellungsbefunde wesentlich beitragen' (S.8). Dies wird in Kap. I beschrieben, dass eine "Einführung in den Gegenstand und die Methode" beinhaltet. Hier werden die Erhebungsmethoden skizziert und deren Auswahl begründet. |
Ergebnisse | Überwiegend positive Einstellung zum Werk bei den Akkordarbeitern (Kap. VI). Positiv bewertet werden, z.B. die Sicherheit vor Entlassungen, der gute Verdienst, die betrieblichen Sozialleistungen. Mit den Befunden wird die anfängliche Hypothese bestätigt - auch objektive betriebliche Strukturen beeinflussen das Betriebsklima. |