Studienbestand: 
Datenbank AIS Fallstudien
StudyID: 
s0198
Letze Aktualisierung der Studie: 
Fr, 2015-10-23

Belegschaftskultur im Schatten der Firmenideologie

Projektleitung
Wittel, Andreas
Gefördert durch
Promotionsstipendium der HBS, DFG-Projekt "Kulturkonflikt im Büro"
URL zur Studie
Kurzbeschreibung

'Am Beispiel einer Fallstudie erkundet die Arbeit im Angestelltenbereich die Belegschaftskultur im Schatten der Firmenideologie' (S. 9). These: potentielles Spannungsverhältnis von Firmenkultur und Belegschaftskultur (S. 10), insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen der Arbeit (Individualisierung, Verdichtung, etc.). Fragen en detail auf Seite 11.

Ziel

Erste Untersuchung über das Verhältnis von Firmenideologie und Belegschaftskultur (S. 11).

Theoriebezug
Theoriebezug in Kapitel 2: Volkskunde/Kulturwissenschaft meets Organisationsforschung (S. 25-42). Wittel zitiert viel Überblicksliteratur zum Thema Organisationskultur (S. 27f.), aber konstatiert eine 'volkskundliche Abstinenz' unter diesen Publikationen (S. 28) - und versucht diese zu begründen. Letztlich skizziert der Autor, warum eine Verbindung der beiden Stränge Sinn macht (S. 32ff.). Jeweils zu Beginn der Kapitel über "Firmenideologie" und "Belegschaftskultur" wird viel Literatur zum Thema rezipiert.
Geografischer Bezug
Deutschland
Informationen zur Datenerhebung
1.) 5 Wochen Beobachtung der Beschäftigten bei ihrer alltäglichen Arbeit; inklusive informellen Gesprächen mit fast allen Beschäftigten; 2.) 22 halbstandardisierte Interviews a ca. 90 Minuten mit Angestellten, meist in der Arbeit, aufgenommen und transkribiert; 3.) 28 standardisierte Fragebögen, 4.) Dokumentenanalyse (S. 17ff.); 5.) Teilnahme an einem Einführungsseminar für neue Beschäftigte;
Fallzahlen
1 Betrieb ("GT")
Falldarstellung
Der Betrieb wird mit seinen Charakteristika und Rahmenbedingungen wird zu Beginn skizziert und fließt auch später immer wieder in die Darstellung der Ergebnisse und Interpretation mit ein. Untersuchungsfeld ist ein Bereich dieses Unternehmens (Marketing), der ebenfalls vorgestellt wird.
Selbstdefinition
"Ethnographische Fallstudie" (Titel);
Auswahl
GmbH eines internationalen Computer- und Elektronikkonzerns in Südwestdeutschland; 6000 Beschäftigte; Untersuchungsfeld: Marketingabteilung (40-50 Angestellte);
Überblick Methoden
Die Methode wird im Kapitel 1 'Fragestellung und Untersuchungsfeld' (S. 9-25) skizziert. Hier wird der Betrieb und das Untersuchungsfeld (eine Abteilung) vorgestellt, sowie das ethnographische Vorgehen. Im Anhang Interview-Leitfaden und Fragebogen. Die methodische Reflexion bleibt recht allgemein. Ausführlich wird auf die (persönlichen) Probleme hingewiesen, die sich bei der Feldforschung ergeben (S. 30f., Fußnote 42).
Auswertung
Textanalysen der firmeneigenen Zeitschrift (S. 65f.), sonst keine systematischen Angaben
Ergebnisse
Zunächst Darstellung der Befunde zur "Firmenideologie" (Genese und Konstitutionsprozeß; Funktionen; implizite Botschaften der Ideologie; Zusammenfassung und Interpretation: Definition und Konturierung des Begriffs Firmenideologie), dann "Belegschaftskultur" (Aneignungsformen der Ideologie; individuelle Grenzziehungen; Rituale, Distinktionswerte) abschließend ein Resümee. Verhältnis Ideologie und Kultur: Belegschaftskultur bei GT formiert sich nur innerhalb der Ideologie (S. 314), die beiden Aspekte stehen also nicht nebeneinander, die Belegschaftskultur muss sich, "(...) ob distanzierend, kritisch oder affirmativ, ob instrumentell und eigene Interessen bedienend, auf die GT-Ideologie beziehen" (S. 314)

Datensätze / Materialien

Relevante Publikationen

  • Wittel, Andreas (1996): Belegschaftskultur im Schatten der Firmenideologie.
    Berlin: Edition Sigma